unsichtbar, sichtbar. Jüdisches Leben in Moabit

unsichtbar, sichtbar.
Jüdisches Leben in Moabit.“
Filme und Gespräche.
4.-14. April 2019

Brachgelände in Berlin-Moabit
© Shimon Lev

Um im nationalsozialistischen Berlin zu überleben, mussten sie sich regelrecht unsichtbar machen.
Und nach 1945 wurden ihre Spuren gelöscht, ihre Existenz verschwiegen.
Von den Moabiter Juden überlebten die allerwenigsten. Wer hatte die Kraft, und die Möglichkeit, ins Exil oder in den Untergrund zu gehen? Und wer waren die Mutigen, die bereit waren, dabei zu helfen?
Die jüdische Geschichte Moabits wurde erst spät dem Vergessen entrissen, Als ehemaliges Arbeiter- und Gewebegebiet galt der Stadtteil  – anders als etwa das benachbarte Hansaviertel – nicht als „typisch jüdisches Viertel“. Und die in Moabit liegenden Orte der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik – die zum Sammellager gemachte Synagoge in der Levetzowstraße und der Güterbahnhof Putlitzstraße –  standen lange Zeit hinter anderen, bekannteren Berliner Gedenkorten zurück. Erst nach und nach, mit ersten Maßnahmen in den 1980ern und verstärkt in den letzten rund zehn Jahren, erinnerten Historiker und lokale Initiativen (Sie waren Nachbarn e.V., die Stolpersteininitiative Thomasiusstraße, Gleis 69 e.V.) an die Lebensgeschichten der jüdischen Bewohner Moabits und sorgten dafür, dass die Wohn- und die Leidensorte jüdischer Menschen im Stadtraum wieder sichtbar wurden.

Mädchen liest im Treppenhaus
© Shimon Lev

Die Filme und Bücher unserer Reihe porträtieren einzelne Verfolgte und einige der Moabiter „stillen Helden“. Sie führen uns zu den Gedenkorten des Stadtteils, aber auch zum Moabiter Krankenhaus, das wegen seiner zahlreichen jüdischen Ärzte in der Weimarer Republik als „jüdisches Krankenhaus“ galt.
Mit einer Ausnahme sind alle vorgestellten Beiträge erst in den letzten Jahren entstanden. An zwei Filmprojekten waren die lokalen Gedenkinitiativen unmittelbar beteiligt.
Zugleich stehen die 4 Filme, 1 Videoinstallation, 2 Lesungen, 1 Stadtführung mit ihren unterschiedlichen Herangehensweisen – erzählend, persönlich, dokumentarisch, wissenschaftlich, dramatisch, performativ, emotional – auch für die verschiedenen Möglichkeiten, die Erinnerung wach zu halten.

Denkmal Grunewald
© Yuval Gidron

Das Programm als PDF zum Download.
Hier finden Sie Bildimpressionen der Veranstaltungsreihe.

Die Reihe „unsichtbar, sichtbar“ wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

Logo der Senatsverwaltung für Kultur und Europa

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